Die größten E-Commerce-Mythen, an die wir immer noch glauben

E-Commerce ist einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige – und zugleich eines der am stärksten mit Mythen behafteten Phänomene der modernen Geschäftswelt.
Trotz verfügbarer Daten, Studien und der Erfahrungen tausender Unternehmen folgen viele Menschen weiterhin Überzeugungen, die mit der Realität wenig zu tun haben. Das Problem: Diese Überzeugungen sind nicht nur falsch, sondern vor allem teuer – denn sie beeinflussen Entscheidungen zu Strategie, Technologie, Investitionen oder Kommunikation.
In diesem Artikel haben wir die 10 am häufigsten wiederholten E-Commerce-Mythen zusammengestellt, denen wir in Gesprächen mit Onlineshop-Betreibern begegnen – sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Wenn du einen Onlineshop betreibst oder den Einstieg in den digitalen Vertrieb planst – prüfe, ob einer dieser Mythen auch in deinem Unternehmen existiert.
Mythos 1: Ein niedrigerer Preis steigert immer den Umsatz
Die Preissenkung ist eine der einfachsten Methoden, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das Problem: Oft funktioniert sie nur kurzfristig. Ein zu niedriger Preis kann der Marge, dem Markenimage und… dem wahrgenommenen Produktwert schaden. Unternehmen, die ihre Produkte regelmäßig rabattieren, gewöhnen ihre Kunden an Promotions – und schrecken diejenigen ab, die nach Qualität suchen.
Statt mit dem Preis zu konkurrieren, ist es effektiver, den wahrgenommenen Wert zu steigern – etwa durch besseren Service, ein einzigartiges Einkaufserlebnis, Treueprogramme oder personalisierte Angebote. Plattformen wie Shopware ermöglichen die Erstellung dynamischer Preislisten und Kundensegmentierung – das bietet deutlich mehr Spielraum als pauschale Rabatte.
Mythos 2: Ein gutes Produkt verkauft sich von selbst
Das ist eine der romantischsten – und gefährlichsten – Vorstellungen. In der Realität braucht selbst das beste Produkt Unterstützung: Kommunikation, Marketing, Vertrauen und den richtigen Kontext.
Im E-Commerce zählt nicht nur, was man verkauft, sondern wie. Kund:innen können Produkte nicht anfassen oder testen – sie brauchen Bilder, Beschreibungen, Bewertungen, Videos, Vergleiche. Das Produkt ist nur der Anfang – das Einkaufserlebnis entscheidet, ob jemand auf „In den Warenkorb“ klickt.
Mythos 3: Wenn die Kampagnen laufen, kommt der Umsatz
Viele Onlineshop-Betreiber investieren in Werbung bei Google, Facebook, Instagram oder TikTok – und sehen das als ausreichende Marketingmaßnahme. Sie verlassen sich darauf, dass das Mediabudget „den Rest schon macht“.
Doch Werbung ist nur der erste Schritt. Ob jemand kauft, hängt von der Zielseite ab: Ladegeschwindigkeit, Navigation, Produktverfügbarkeit, Informationsklarheit, Vertrauensaufbau. Kampagnen bringen Nutzer:innen auf die Website – aber wenn der Shop nicht überzeugt, sind sie schnell wieder weg. E-Commerce ist ein vernetztes System – Werbung ist nur ein Baustein.
Mythos 4: E-Commerce ist Technologie, keine Strategie
Immer wieder hören wir: „Baut mir einen Shop, ich mache dann schon was draus.“ Der Shop wird als Tool gesehen, nicht als Teil einer größeren Strategie.
Dabei ist E-Commerce weit mehr als Engine und Design: Preisstrategie, Logistik, Kommunikation, ERP-Integration, Kundendatenmanagement, Automatisierungen, Content, Daten – all das zählt dazu. Selbst das beste Tool bringt nichts, wenn es nicht zum Geschäftsmodell passt.
Mythos 5: Wenn etwas funktioniert, muss man es nicht ändern
Besonders verbreitet ist dieser Mythos in Unternehmen, die ihren Shop vor Jahren gestartet haben – und immer noch „auf dem alten System fahren“. Wenn der Shop lädt, Bestellungen annimmt und keine Fehler zeigt, scheint alles in Ordnung.
Doch die Konkurrenz entwickelt sich weiter. Kund:innen erwarten bessere Erlebnisse, Mobilgeräte verdrängen den Desktop, moderne Plattformen bieten Tools zur Conversion-Steigerung, Prozessautomatisierung und flexiblen Verkaufsmodellen. Veraltete Lösungen bremsen – und das merkt man oft erst, wenn Marktanteile verloren gehen.
Mythos 6: Im B2B braucht man keinen Onlineshop
„Meine Kunden rufen sowieso an oder schreiben E-Mails – wozu also ein Shop?“ – das denken viele B2B-Unternehmen. Die Antwort: Weil Kund:innen es erwarten.
Das digitale Einkaufserlebnis im B2B wird zum Standard. Kund:innen wollen rund um die Uhr Zugriff auf Angebote, Lagerbestände, Bestellhistorie, Versandstatus und Preislisten. Sie wollen keine PDFs durchforsten und auf Rückmeldungen warten.
Ein moderner B2B-Shop ist kein klassischer Onlineshop – sondern ein automatisierter Vertriebskanal, integriert in operative Prozesse. Er funktioniert schneller – und oft verlässlicher – als klassische Vertriebswege.
Mythos 7: Ein loyaler Kunde kommt von selbst zurück
Viele Shopbetreiber glauben: Wer einmal gekauft hat, kommt wieder. Doch die Realität sieht anders aus. Die Kosten zur Kundengewinnung steigen – und die Konkurrenz schläft nicht.
Loyalität braucht aktive Pflege: Erinnerungen, passende Kommunikation, Empfehlungen, Treueprogramme, personalisierte Angebote. Shopware ermöglicht komplexe Marketing-Automationen – aber man muss sie auch nutzen.
Mythos 8: E-Commerce bedeutet „Shop plus Social Media“
Präsenz auf Facebook oder Instagram ist wichtig – ersetzt aber keine durchdachte Verkaufsstrategie. Social Media ist ein Kommunikationskanal – kein Ersatz für PIM-Systeme, Fulfillment-Prozesse, Content-Strategie oder Checkout-Optimierung.
Viele Unternehmen setzen auf schöne Instagram-Bilder – und vergessen Conversion-Optimierung, Ladezeiten, Barrierefreiheit oder effizientes Produktdatenmanagement. Diese Faktoren beeinflussen den Umsatz weitaus stärker als ein viraler Post.
Mythos 9: E-Commerce ist ein Projekt für ein paar Monate – und dann fertig
Viele Unternehmen sehen den Shop-Launch als einmaliges Projekt. Wenn der Shop live ist, ist das Thema abgehakt. Das ist einer der gefährlichsten Mythen.
E-Commerce ist ein kontinuierlicher Prozess. Kundenbedürfnisse ändern sich, neue Integrationen kommen hinzu, Nutzerverhalten entwickelt sich, neue Kanäle entstehen. Ein Shop muss ständig weiterentwickelt, getestet und optimiert werden.
Deshalb ist die Wahl des Implementierungspartners entscheidend – er sollte nicht nur „den Shop bauen“, sondern auch langfristig begleiten – als Berater und Tech-Team.
Mythos 10: „Die Plattform ist egal – Hauptsache, es verkauft sich“
Dieser Gedanke taucht häufig bei den ersten E-Commerce-Entscheidungen auf. Viele wählen günstige „Out-of-the-box“-Lösungen oder SaaS-Plattformen, ohne ihre Bedürfnisse zu analysieren. Sie glauben: „Produkt und Werbung passen – der Rest ist Technik.“
Dabei beeinflusst die richtige Technologie nicht nur den Betrieb – sondern direkt:
- die Angebotsflexibilität
- die Customer Experience
- Integrationen mit ERP, PIM oder CRM
- die Prozessautomatisierung
- Skalierungsmöglichkeiten
Die Plattform muss nicht nur zum Ist-Zustand, sondern zur Vision des Unternehmens passen. Der Shop für eine Modemarke mit starkem Mobile-Traffic sieht anders aus als für einen Industriekomponenten-Hersteller mit individuellen Preislisten im B2B.
Genau deshalb arbeiten wir bei CREHLER mit Shopware – einer der modernsten Open-Source-E-Commerce-Plattformen auf dem Markt. Shopware vereint technologische Flexibilität mit praxisfertigen Lösungen für B2B und B2C.
Damit lassen sich Shops entwickeln, die zum Business passen – von der Kategoriestruktur bis zur Verkaufsmechanik und Kundenbetreuung.
Dank API-first-Architektur eignet sich Shopware sowohl für klassische als auch für Headless-Modelle (z. B. mit Mobile App oder PWA). Die Plattform bietet volle Kontrolle über die Weiterentwicklung – ohne die Einschränkungen „von der Stange“.
Kurz gesagt: Die Plattform macht den Unterschied. Und die richtige Technologie kann ein Wettbewerbsvorteil sein – nicht nur das Fundament.
Jeder dieser Mythen enthält ein Körnchen Wahrheit – und genau deshalb sind sie so überzeugend. Das Problem beginnt, wenn sie strategische Entscheidungen beeinflussen und Wachstum blockieren.
Bei CREHLER helfen wir Unternehmen, E-Commerce bewusst anzugehen – als Geschäftsprojekt, das Strategie, Technologie und Kundenbedürfnisse vereint.
Wir beraten, gestalten und implementieren Plattformen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch zuverlässig funktionieren – und echte Ergebnisse liefern. Du willst einen modernen, skalierbaren E-Commerce aufbauen? Dann melde dich bei uns.